Erschienen in:
01.07.2007 | Übersichten
Pathologisch-anatomische Aufarbeitung und Befundung von Dysplasien und Karzinomen der Cervix uteri*
Zervixbiopsien, Konisationen, radikale Hysterektomien und Exenterate
verfasst von:
Prof. Dr. L.-C. Horn, J. Einenkel, M. Höckel, H. Kölbl, F. Kommoss, S. F. Lax, O. Reich, L. Riethdorf, D. Schmidt
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 4/2007
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Zusammenfassung
Der pathologisch-anatomische Befundbericht ist die Grundlage für das weitere klinische Management von Patientinnen mit zervikalen Präkanzerosen und invasivem Zervixkarzinom und erlaubt im Bedarfsfall die Beantwortung wichtiger juristischer Fragen. Für die Erhebung von Prognosefaktoren stellt eine standardisierte Makropräparation eine wesentliche Grundlage dar. Wichtig ist die Entnahme von repräsentativem Gewebe aus den Übergängen vom Tumor zu Vagina und Parametrium und bei Exenteraten zu allen angrenzenden Strukturen. Für die Tumorvolumetrie ist die metrische Tumorausdehnung in 3 Dimensionen und die relative Invasionstiefe bedeutsam. Im Befundbericht sind Angaben zum Abstand des Tumors von den Resektionsrändern, zum Grading, zum Lymph- und Blutgefäßeinbruch sowie zur Infiltration von Perineuralscheiden oder Corpus uteri obligat. Bei Lymphknotenmetastasen ist deren Größe, eine paranodale Ausbreitung sowie ihre Anzahl im Verhältnis zur Gesamtzahl resezierter Lymphknoten anzugeben. Die Tumortypisierung erfolgt nach der WHO-Klassifikation, das Staging nach TNM. Bei Konisaten und Loop-Exzisaten sind Lokalisation und Ausdehnung der Läsion in Analogie zum kolposkopischen Befund anzugeben. Für die Aufarbeitung ist dabei die segmentale Technik zu favorisieren. Besonderer Sorgfalt bedürfen Exenterationen mit detaillierter Angabe des Verhältnisses des Tumors zu angrenzenden Strukturen, den jeweiligen Resektionsrändern und bei vortherapierten Karzinomen die Angabe zur Tumorregression.