Erschienen in:
01.11.2006 | Schwerpunkt: Rheumapathologie
Differenzialdiagnostik der chronischen Synovialitis
verfasst von:
Prof. Dr. V. Krenn, L. Morawietz, A. König, T. Haeupl
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 6/2006
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Zusammenfassung
Mit diesem Beitrag soll ein Algorithmus für die standardisierte histopathologische Diagnostik von Synovialisbiopsaten und Synovialektomiepräparaten dargelegt werden. Prinzipiell lassen sich Veränderungen der Synovialmembran in entzündliche und nichtentzündliche einteilen. Zu den häufigeren nichtentzündlichen Läsionen gehören einige gutartige Tumoren, insbesondere die diffuse Variante des tenosynovialen Riesenzelltumors sowie Hämangiome und Lipome. Seltene nichtentzündliche Befunde sind die Gruppe der Speichererkrankungen (z. B. M. Fabry). Die entzündlichen Synovialiserkrankungen lassen sich in kristallinduzierte (Gicht und Kalziumpyrophosphatarthropathie), granulomatöse (Tuberkulose, Sarkoidose, Fremdkörperreaktion) und nichtgranulomatöse unterscheiden. Die letzte Gruppe ist histopathologisch am häufigsten anzutreffen und bereitet gleichzeitig die größten Schwierigkeiten, das histologische Bild einer konkreten Diagnose zuzuordnen. Als diagnostisches Hilfsmittel für chronische Synovialitiden sollte der Synovialitis-Score angewendet werden, der zu einer Einteilung in „Low-grade-“ (assoziiert mit degenerativen Arthropathien) und „High-grade-Synovialitiden“ führt (assoziiert mit entzündlichen Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises).