Erschienen in:
01.11.2006 | Pathologie-Forum
Pathologie an der Mauer
Die Autobiographie des Charité-Chronisten Heinz David
verfasst von:
Prof. Dr. H. Nizze
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 6/2006
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Auszug
„Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten!“ hatte der spitzbärtige Stratege in seiner singenden Mundart noch im Juni 1961 auf einer Pressekonferenz geantwortet. Doch Walter Ulbricht hatte gelogen: Gut 2 Monate später hatten die Kommunisten unter Leitung des damaligen Sekretärs für Sicherheitsfragen Erich Honecker Westberlin abgeriegelt und die Teilung der Stadt expressis verbis für fast 3 Jahrzehnte zementiert. Damit lag auch eine der berühmtesten deutschen Krankenanstalten teilweise direkt an der Berliner Mauer – im Grenzgebiet nach DDR-Lesart. Fährt man heute von Westen über die Spree zum Bahnhof Friedrichstraße, liegt linker Hand der jetzige Charité Campus Mitte. Am Ostufer des Flusses verlief einst die Mauer in unmittelbarer Nähe zum Rudolf-Virchow-Haus, dem ehrwürdigen Pathologischen Institut. Hier hat Heinz David nahezu 40 Jahre sehr erfolgreich gearbeitet und geforscht und dabei alle Stufen vom Doktoranden bis zum Institutsdirektor durchlaufen. …