Erschienen in:
01.11.2011 | Hauptreferate
Präkanzerosen der Cervix uteri
Morphologie und Molekularpathologie
verfasst von:
Prof. Dr. L.-C. Horn, K. Klostermann
Erschienen in:
Die Pathologie
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Sonderheft 2/2011
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Zusammenfassung
Präkanzerosen des Plattenepithels der Cervix uteri entstehen im Bereich der Transformationszone auf dem Boden einer HPV-“high-risk“-Infektion und werden in Abhängigkeit von der Ausdehnung der Läsion im Epithel in die zervikalen intraepithelialen Neoplasien (CIN) I bis III unterteilt. CIN I und CIN II weisen in 60–90% bzw. 50% eine Regression, die CIN III in 20–50% eine Progression auf. Zur Graduierung der CIN und zur Abgrenzung gegenüber einer nichtpräkanzerösen Veränderung ist die p16-Immunhistochemie hilfreich. Das Konzept der glandulären Dysplasien hat sich nicht bestätigt und dieser Terminus sollte in der histologischen Diagnostik nicht benutzt werden. Die Vorläuferläsion des Adenokarzinoms der Cervix uteri ist das Adenocarcinoma in situ (AIS oder ACIS) mit einer Assoziation zur HPV-high-risk-Infektion. Im Vergleich zur CIN III ist es mit 1:50–100 seltener, aber in 25–75% mit einer solchen assoziiert. Andere glanduläre Läsionen können unter Einsatz der Immunhistochemie (z. B. p16, Ki-67, Bcl-2, Vimentin) in der Regel abgegrenzt werden. Alle Proben mit Verdacht auf eine zervikale Präkanzerose müssen in Stufenschnitten aufgearbeitet werden. Wichtige Angaben für die Klinik sind die Qualität des Präparats, die genaue Einordnung der Präkanzerose, die Angabe sonstiger Veränderungen, welche den auffälligen zytologischen/kolposkopischen Befund erklären und bei Konisaten die Beziehung der CIN bzw. des ACIS zu den Resektionsrändern.