Erschienen in:
01.01.2007 | Leitthema
Bakterielle Keratitis – aktuelle Aspekte zur Diagnostik
verfasst von:
Prof. Dr. U. Pleyer, Prof. Dr. W. Behrens-Baumann
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 1/2007
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Zusammenfassung
Entzündliche Hornhauterkrankungen sind weltweit betrachtet die dritthäufigste Erblindungsursache. Bakterielle Infektionen stehen hierbei weiterhin im Vordergrund und werden bei 80% der Patienten mit ulzerativer Keratitis in nördlichen Klimazonen angetroffen, während in südlichen Regionen Pilz- und Mischinfektionen häufiger (60%) sind. In den letzten Jahren sind sowohl Veränderungen im Keimspektrum als auch veränderte Risikosituationen zu beobachten. Kontaktlinsen und refraktivchirurgische Hornhauteingriffe sind Faktoren, die einigen Studien zufolge an Bedeutung zugenommen haben. Problemkeime wie Pseudomonas spp. und atypische Mykobakterien werden v. a. bei diesen Patienten nachweisbar. Die breite, oft ungezielte Anwendung hochwirksamer antimikrobieller Wirkstoffe, besonders von Fluoroquinolonen, wird ebenfalls als Faktor für den Wandel des Keimspektrums angenommen. Aufgrund des oft problematischen Verlaufs der Keratitis und um eine gezielte, effektive Therapie einzuleiten, ist ein Erregernachweis anzustreben. Die Möglichkeiten einer zuverlässigen Diagnostik wurden in den letzten Jahren durch molekularbiologische Techniken erweitert, ohne jedoch etablierte Verfahren ersetzen zu können. Ziel dieses Beitrags ist es, eine Standortbestimmung zu aktuellen epidemiologischen Daten und zur Diagnostik der bakteriellen Keratitis zu bieten.