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Erschienen in: Notfall +  Rettungsmedizin 8/2005

01.12.2005 | Schwerpunkt

Ein weiterer Fall von „Lazarus-Phänomen“?

Diskussionsbeitrag über Richtlinien zur Todesfeststellung im Rettungsdienst

verfasst von: Prof. Dr. K. Püschel, H. Lach, S. Wirtz, Hp. Moecke

Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 8/2005

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Zusammenfassung

Das „Lazarus-Phänomen“ beschreibt das spontane Wiedereinsetzen von Atmung und Zirkulation, nachdem ein eingetretener Herz-Kreislauf-Stillstand durch notfallmedizinische Maßnahmen nicht behoben werden konnte. Im Rettungsdienst kann dieses Phänomen durchaus eine forensische Relevanz erhalten. Der vorliegende Beitrag beschreibt einen aktuell in Hamburg aufgetretenen Fall eines möglichen Lazarus-Phänomens. Darauf aufbauend werden Probleme in Bezug auf die Todesfeststellung im Rettungsdienst diskutiert. So wird deutlich, dass eindeutige und auch vor Ort durchführbare Richtlinien zur Feststellung des Todes im Rettungsdienst bislang fehlen. Der Abbruch von Reanimationsmaßnahmen bei Nulllinien-EKG sollte unbedingt entsprechend dokumentiert werden. Die in Hamburg eingeführte „Vorläufige Bescheinigung des Todes“ ermöglicht es, im Rettungsdienst den eingetretenen Tod zu attestieren, daran anschließend wird die vorgeschriebene Leichenschau im Institut für Rechtsmedizin durchgeführt. Diese sollte angesichts der Problematik von Scheintod und Lazarus-Phänomen möglichst zeitnah durchgeführt werden.
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Metadaten
Titel
Ein weiterer Fall von „Lazarus-Phänomen“?
Diskussionsbeitrag über Richtlinien zur Todesfeststellung im Rettungsdienst
verfasst von
Prof. Dr. K. Püschel
H. Lach
S. Wirtz
Hp. Moecke
Publikationsdatum
01.12.2005
Verlag
Springer-Verlag
Erschienen in
Notfall + Rettungsmedizin / Ausgabe 8/2005
Print ISSN: 1434-6222
Elektronische ISSN: 1436-0578
DOI
https://doi.org/10.1007/s10049-004-0688-0

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