Erschienen in:
01.02.2006 | Schwerpunkt: Pankreaserkrankungen
Pankreaschirurgie
Der Chirurg als entscheidender Prognosefaktor
verfasst von:
O. Belyaev, T. Herzog, A. Chromik, C. Müller, Prof. Dr. W. Uhl
Erschienen in:
Die Gastroenterologie
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Ausgabe 1/2006
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Zusammenfassung
Die operative Therapie bei Patienten mit Pankreastumoren bietet die einzige Chance auf Heilung. Auch bei Patienten mit akuter oder chronischer Pankreatitis ist ein operatives Vorgehen zur Behandlung von Komplikationen oft indiziert. Neben zahlreichen weiteren Einflussfaktoren ist es mittlerweile allgemein anerkannt, dass der Pankreaschirurg bezüglich der lokalen Befundbeurteilung (z. B. beim Karzinom richtige Einschätzung der Resektabilität), der operativen Ergebnisse, dem postoperativen Komplikationsmanagement, der Lebensqualität und Prognose dieser Patienten eine zentrale Schlüsselposition als unabhängiger Prognosefaktor einnimmt. Durch mehrere Studien konnte beispielsweise gezeigt werden, dass in Zentren mit niedrigen Fallzahlen (≤3 resezierende Pankreaseingriffe pro Jahr) die Mortalität bei über 15% liegt, während in Zentren mit sehr hohen Fallzahlen (≥16) diese weniger als 5% beträgt. Darüber hinaus konnte gezeigt werden, dass in diesen so genannten „High-volume-Krankenhäusern“ die Kosten pro Patient im Vergleich zu „Low-volume-Krankenhäusern“ geringer sind. Aufgrund seiner persönlichen Erfahrung und aufgrund seines technischen Könnens hat der Pankreaschirurg deshalb in einem spezialisierten multidisziplinären Team eine entscheidende und wesentliche Beratungs- und Führungsfunktion.