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Erschienen in: Prävention und Gesundheitsförderung 2/2014

01.05.2014 | Schule

Alkoholkonsum der Kinder

Elterliche Gespräche und familiäre Regeln

verfasst von: Dr. Silke Kuhn, Dr. Jens Kalke, Sven Buth, Dr. Philipp Hiller, Prof. Dr. Jens Reimer

Erschienen in: Prävention und Gesundheitsförderung | Ausgabe 2/2014

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Zusammenfassung

Fragestellung

Anhand der Erstbefragung der Eltern im Modellvorhaben „Eltern stärken für den Umgang mit dem Alkoholkonsum ihrer Kinder“ wurde erhoben, wie gut die Eltern über jugendlichen Alkoholkonsum informiert sind und welche alkoholbezogenen Regeln sie im Umgang mit ihren Kindern für sinnvoll halten. Weiterhin wurden die Reaktionen der Eltern auf einen Rauschzustand der Kinder erhoben.

Methode

Es wurden 2793 Eltern von Schülern und Schülerinnen der Klassenstufen 8–10 in Baden-Württemberg, Berlin, Sachsen und Schleswig-Holstein befragt. Der Rücklauf der Fragebögen erfolgte über die Lehrkräfte.

Ergebnisse

Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Eltern zum Thema „Erziehung und Alkoholkonsum der Kinder“ gut informiert fühlen. Als Informationsquelle nutzen 71 % das Internet. Zirka 95 % der Eltern haben bereits mit ihren Kindern über Alkoholkonsum gesprochen, wobei sie v. a. vor gesundheitlichen Schäden und einer Abhängigkeitsentwicklung warnen. Diejenigen Verhaltensregeln, die einen sicheren Heimweg der Kinder garantieren sollen, werden von den Eltern favorisiert. Als Reaktion auf Regelverstöße suchen die Eltern vorrangig das Gespräch mit ihren Kindern. Der Vergleich mit aktuellen Erhebungen unter Jugendlichen zeigt, dass die Eltern den Alkoholkonsum ihrer Kinder unterschätzen.

Schlussfolgerungen

Alkohol und seine Folgen sind ein Gesprächsthema unter Eltern und Kindern. Dabei brauchen die Eltern Unterstützung, um sachlich und jugendgerecht zu argumentieren. Um die Eltern zu erreichen, sollten suchtpräventive Maßnahmen verstärkt das Internet als Aufklärungsmedium nutzen.
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Metadaten
Titel
Alkoholkonsum der Kinder
Elterliche Gespräche und familiäre Regeln
verfasst von
Dr. Silke Kuhn
Dr. Jens Kalke
Sven Buth
Dr. Philipp Hiller
Prof. Dr. Jens Reimer
Publikationsdatum
01.05.2014
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Prävention und Gesundheitsförderung / Ausgabe 2/2014
Print ISSN: 1861-6755
Elektronische ISSN: 1861-6763
DOI
https://doi.org/10.1007/s11553-013-0426-x

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