Erschienen in:
01.10.2015 | Leitthema
Mechanische Thrombektomie beim ischämischen Schlaganfall
Studienlage und offene Fragen
verfasst von:
PD Dr. S. Meckel, C., Taschner, S. ElSheikh, C.J. Maurer, H. Urbach
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 10/2015
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Zusammenfassung
Fragestellung
Bestimmung des Stellenwerts der mechanischen Thrombektomie (MT) beim ischämischen Schlaganfall.
Material und Methode
Analyse und Vergleich randomisierter kontrollierter Studien zur MT und i.v. Thrombolyse (IVT) unter Berücksichtigung pathophysiologischer und versorgungstechnischer Aspekte.
Ergebnisse
Die MT ist – auch bei alten Menschen (> 75–80 Jahre) – bei Karotis-T, M1- und Tandem-Läsionen (+ proximale A.-carotis-interna-Stenose bzw. Verschluss) wirksamer als die IVT. Für M2-Verschlüsse ist diese Frage aufgrund kleiner Fallzahlen nicht zu beantworten. Unklar ist, ob die MT bei niedrigem NIHSS unbedingt in Kombination mit IVT und nach welcher Bildgebung erfolgen soll. Etwa ein Drittel der behandelbaren Patienten wird zurzeit in Deutschland mechanisch thrombektomiert. Für die hintere Zirkulation fehlen randomisierte kontrollierte Studien mit Stent-Retrievern.
Schlussfolgerung
Nach der Etablierung als Therapie der Wahl bei Karotis-T, M1- und Tandem-Verschlüssen muss die Wirksamkeit der MT mit Stent-Retrievern bei Patienten mit distalen Verschlüssen, niedrigem NIHSS und sogar in der hinteren Zirkulation nachgewiesen werden.