Erschienen in:
01.06.2013 | Übersichten
Metabolisches Syndrom und Prostatakarzinom
verfasst von:
Prof. Dr. B.J. Schmitz-Dräger, G. Lümmen, E. Bismarck, C. Fischer, Mitglieder des Arbeitskreises Prävention, Umwelt und Komplementärmedizin (PUK) der Akademie der Deutschen Urologen
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 6/2013
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Zusammenfassung
Die Beziehung zwischen Prostatakrebs und dem metabolischen Syndrom (MS) ist komplex und facettenreich. Dies nicht zuletzt deswegen, weil das MS eine Mischung aus unterschiedlichen Konditionen und Erkrankungen darstellt, die ihrerseits in unterschiedlichen Kombinationen auftreten. Aus der Literatur ergeben sich zahlreiche Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen dem MS oder einzelnen Komponenten und dem Auftreten eines Prostatakarzinoms (PCA), ohne dass die Datenlage eindeutig ist. Während das Vorliegen eines Diabetes das Auftreten eines PCA eher reduziert, korrelieren erhöhte Serumwerte für Triglyceride, Cholesterin und IGF-1 v. a. mit dem Auftreten gering differenzierter Tumoren. Weitere Untersuchungen sprechen dafür, dass ein MS oder hohe Insulinspiegel bei Patienten mit metastasiertem PCA prognostisch ungünstig sind. Nachdem sich der Krankheitsverlauf eines fortgeschrittenen PCA durch Früherkennung und verbesserte Therapieoptionen in den letzten Jahrzehnten erheblich verlängert hat, gewinnt die Entstehung eines MS unter Hormontherapie, mit den daraus resultierenden kardiovaskulären Risiken, zunehmend an Bedeutung. Prävention, Früherkennung und konsequente Behandlung eines MS unter Hormontherapie stellen daher heute eine wichtige klinische Herausforderung für den uroonkologisch tätigen Urologen dar.