Erschienen in:
20.05.2019 | Mikrobiom der Haut | Leitthema
Atopisches Ekzem und Mikrobiom
verfasst von:
M. Reiger, V. Schwierzeck, Univ.-Prof. Dr. med. C. Traidl-Hoffmann
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 6/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Neurodermitis ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die durch Hautbarrierestörung, Entzündung und Dysbiose gekennzeichnet ist. Darüber hinaus ist das atopische Ekzem mit anderen Krankheiten des atopischen Formenkreises wie Allergie, Rhinokonjunktivitis und Asthma assoziiert. Das Mikrobiom der Haut besteht aus Bakterien, Viren und Pilzen. Bei Patienten mit Neurodermitis ist häufig ein Ungleichgewicht des Mikrobioms (Dysbiose) feststellbar.
Fragestellung
Noch ist nicht vollständig geklärt, welchen Einfluss die Dysbiose und das kutane Mikrobiom auf die Entstehung und den Verlauf des atopischen Ekzems haben. Mittels moderner Sequenzierungsmethoden soll nun die Rolle des Hautmikrobioms bei der Pathogenese der Neurodermitis entschlüsselt werden.
Material und Methoden
Vorgestellt und diskutiert werden Ergebnisse aktueller Grundlagenarbeiten.
Ergebnisse
Das Hautmikrobiom unterscheidet sich nach Körperregion, Alter und Geschlecht und steht in ständigem Austausch mit der Hautbarriere und dem kutanen Immunsystem. Bei der Neurodermitis entsteht eine Dysbiose mit einer erhöhten Keimlast von Staphylococcus aureus und einer Verringerung von kommensalen Hautbakterien. Das veränderte Mikrobiom bei Neurodermitis kann somit auch die Hautbarriere und Entzündungsreaktionen beeinflussen.
Schlussfolgerungen
Das Verständnis des Hautmikrobioms hat sich in den letzten Jahren verbessert. Zweifellos wird davon auch das Verständnis der Pathogenese der Neurodermitis profitieren. Zugleich können diese Erkenntnisse in Zukunft die Grundlage für neue Therapie- und Präventionsstrategien bilden.