Minimalinvasive Verfahren bei der Dupuytren-Kontraktur

Die Dupuytren-Kontraktur ist eine degenerative Erkrankung, die eine Fibrosierung der palmaren und digitalen kollagenen Faserbündel (und der Aponeurose) darstellt. Es werden dabei eine genetische Disposition sowie ein vermehrtes Auftreten beim männlichen Geschlecht beobachtet. Häufig beginnt die Erkrankung mit einer Knotenbildung in der Hohlhand und ist fortschreitend. Ein häufiges Ausbreitungsmuster ist von der Hohlhand nach distal in die Finger ziehend. Die Schwere der Kontraktur kann unter anderem mit dem Tubiana-Stadium angegeben werden. Als operative Therapie wird am häufigsten die partielle Aponeurektomie (Synonym: partielle Fasziektomie) durchgeführt. Dabei werden bereits in der Zugangsschnittführung lokale Läppchen gebildet, die nach Entfernung aller betroffenen kontrahierten Stränge spannungsfrei zum Hautverschluss verwendet werden. Dabei kommen VY-Läppchen, homodigitale oder zweizipfelige („bilobed flaps“) Läppchen zum Einsatz. Insbesondere im Bereich des palmaren Grundgliedes ist der Hautverschluss bei fortgeschrittenen Befunden häufig schwierig. Weitere operative Verfahren wie die komplette Fasziektomie, die segmentale Fasziektomie oder die offene Fasziotomie sind beschriebene Verfahren, die weniger häufig eingesetzt werden. Zudem existieren sog. minimalinvasive Therapieformen wie die Nadelfasziotomie und die seit 2010 in den USA und seit 2011 in Europa für die Behandlung des Morbus Dupuytren zugelassene injizierbare Kollagenase (Xiapex®/Xiaflex®). In Deutschland wurde der Vertrieb von Xiapex® eingestellt. In den USA und anderen Ländern wird die Kollagenase weiterhin verwendet. Hiermit stellt sich die Frage, ob das in Deutschland nicht gut verfügbare Präparat die Therapie trotzdem verändert hat?