Erschienen in:
01.01.2014 | Leitthema
Möglichkeiten und Grenzen moderner Embolisationsverfahren
verfasst von:
W.A. Wohlgemuth, P. Ostertag, W. Uller
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 1/2014
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Zusammenfassung
Eine exakte klinische und angiographische Klassifikation angeborener Gefäßmalformationen, welche auch die Durchflusseigenschaften („low-flow“ versus „high-flow“) berücksichtigt, ist die Grundlage für den korrekten Einsatz von minimalinvasiven Therapieverfahren wie der Embolisation. Technische Weiterentwicklungen und Miniaturisierung des Kathetermaterials (u. a. drehbare Mikrodrähte, flussgesteuerte Mikrokatheter, ablösbare Spitzen) erlauben in der modernen Embolisationstherapie den Zugang zu Läsionen vom Ohr bis zu den Zehen. Ziel der Embolisation, die vor allem bei arteriovenösen High-Flow-Gefäßmalformationen eingesetzt wird, ist der vollständige Verschluss des Nidus der Läsion. Dies erfolgt heute mit flüssigen, permanenten Embolisationsmaterialien, die in mehreren Sitzungen appliziert werden. Im Vergleich zur Alkoholembolisation können hierdurch Komplikationen wie ischämische Gewebsnekrosen und periphere Nervenläsionen deutlich reduziert werden. Ein alleiniger Verschluss des arteriellen Zuflusses durch chirurgische Resektion oder interventionelle Coil-Applikation ist heute obsolet. Die Größe der Läsion und hohe Kosten limitieren den Einsatz der Embolisation.