Erschienen in:
01.04.2016 | Leitthema
Monitoring des pCO2 unter Beatmung
verfasst von:
Dr. F. S. Magnet, W. Windisch, J. H. Storre
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 3/2016
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Zusammenfassung
Eine respiratorische Insuffizienz Typ 2 (ventilatorische Insuffizienz) ist durch eine Hyperkapnie, bedingt durch eine alveoläre Hypoventilation, gekennzeichnet. Daher ist das Monitoring des Kohlendioxidpartialdrucks (pCO2) zur Diagnostik und Therapieüberwachung in der modernen Beatmungsmedizin essenziell. Hierzu stehen verschiedene Techniken zur Verfügung, die sich in ihren Messmethoden (z. B. invasiv/nichtinvasiv, kontinuierlich/nichtkontinuierlich) und möglichen Einsatzgebieten unterscheiden. Daraus ergeben sich verschiedene Indikationen für ihren jeweiligen Einsatz. Den Goldstandard stellt nach wie vor die (arterielle) Blutgasanalyse (BGA) dar. Als invasive nichtkontinuierliche Messmethode wird sie insbesondere in der Akutmedizin eingesetzt. Zur Beurteilung des pCO2 hat sich außerhalb der Akut- und Intensivmedizin auch die Durchführung einer kapillaren BGA etabliert.
Der pCO2 kann durch die Messung des endtidalen p(et)CO2 und transkutanen p(tc)CO2 kontinuierlich und nichtinvasiv überwacht werden. Das Monitoring des petCO2 erfolgt v. a. in der Narkoseführung im Fachbereich der Anästhesiologie und ist in vielen Intensivrespiratoren als Funktion integriert. Eine Limitation des petCO2 besteht jedoch in der Ungenauigkeit bei Lungenerkrankungen, ebenso ist er nur bei invasiv beatmeten Patienten sinnvoll einsetzbar. Alternativ steht die ptcCO2-Messung zur Verfügung, die insbesondere bei chronisch ventilatorischer Insuffizienz und im Rahmen der Diagnostik bei schlafbezogenen Atemstörungen sehr gut geeignet ist eine Hypoventilation zu erkennen. Sie biete hierbei sogar wesentliche Vorteile zu punktuellen Messungen, die im Rahmen einer BGA durchgeführt werden. In der klinischen Routine werden die verschiedenen Verfahren meist kombiniert angewandt.