Erschienen in:
01.10.2010 | Hauptreferate
Morphologische und molekulare Pathologie des Lungenkarzinoms
verfasst von:
Prof. Dr. I. Petersen
Erschienen in:
Die Pathologie
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Sonderheft 2/2010
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Zusammenfassung
Das Lungenkarzinom ist die häufigste Krebstodesursache in Deutschland. Es ist durch eine erhebliche morphologische Komplexität gekennzeichnet, die klinischerseits über viele Jahre auf die Unterteilung in kleinzellige (SCLC) und nichtkleinzellige (NSCLC) Karzinome reduziert wurde. Befördert durch die Möglichkeiten einer differenzierteren Tumortherapie erlebt die Klassifikation des Lungenkarzinoms eine Neubewertung, deren wesentliche Entwicklungen im vorliegenden Artikel erläutert werden. SCLC und NSCLC unterscheiden sich nicht nur in Genexpression und genetischen Veränderungen, sondern auch dem Ploidieniveau: SCLC sind typischerweise hypodiploid, NSCLC häufig hyperdiploid/nahe-triploid. Die immunhistologische Zusatzuntersuchung ist mittlerweile Standard und verwendet vor allem die Marker p63, TTF-1, CK5/6, CK7, CD56/NCAM, Synaptophysin, Chromogranin, Ki-67. Eine neue interdisziplinäre Klassifikation des Adenokarzinoms unterscheidet präinvasive, minimal-invasive und invasive Läsionen. Sie verleiht den prädominanten histologischen Wachstumsmustern neues Gewicht und gibt Hinweise auf molekulargenetischen Alterationen wie z. B. EGFR-Mutationen.