Erschienen in:
01.11.2007 | Leitthema: Aorta
MRT-basierte tridirektionale Flussbildgebung
Aufnahme und 3D-Analyse von Strömungen in der thorakalen Aorta
verfasst von:
Dipl.-Ing. R. Unterhinninghofen, S. Ley, A. Frydrychowicz, M. Markl
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 11/2007
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Zusammenfassung
Die tridirektionale MRT-Flussbildgebung ist ein junges Verfahren, das die etablierte Phasenkontrastflussmessung um die vektorielle Geschwindigkeitskodierung, also Kodierung in allen 3 Raumrichtungen, erweitert. Moderne Sequenzen erfassen Geschwindigkeitsvektorfelder mit räumlich hoher Auflösung von 1–3 mm und über den Herzschlag mit einer zeitlichen Auflösung von 20–50 ms. Dank Navigatortechnik kann die gesamte thorakale Aorta innerhalb von ca. 20 min in freier Atmung aufgenommen werden. Die anschließende rechnergestützte Datenaufbereitung umfasst die automatische Korrektur von Aliasingeffekten, Wirbelströmen, Gradientenfeldinhomogenitäten und Maxwell-Termen.
Die gewonnenen Geschwindigkeitsdaten werden dreidimensional als Vektorpfeile, Strom- oder Bahnlinien visualisiert. Die gleichzeitige Darstellung morphologischer Schnittebenen und der Oberfläche des Gefäßlumens in 3D unterstützt die räumliche und anatomische Orientierung. Weiterhin lassen sich quantitative Größen wie Blutflussvolumen und -geschwindigkeit, Wirbelstärke oder Gefäßwandschubspannung bestimmen.
Moderne Softwaresysteme unterstützen die integrierte flussbasierte Analyse typischer aortaler Pathologien, wie Aneurysmen und Aorteninsuffizienz. Inwieweit die zusätzlichen Informationen besseren Therapieentscheidungen dienlich sind, müssen klinische Studien zeigen.