Erschienen in:
01.12.2014 | Leitthema
MRT bei interstitiellen Lungenerkrankungen
Was ist möglich?
verfasst von:
Prof. Dr. J. Biederer, M.O. Wielpütz, B.J. Jobst, J. Dinkel
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 12/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die MRT der Lunge entwickelt sich zu einer ernstzunehmenden dritten Säule der Thoraxdiagnostik neben dem Thoraxröntgen und der Computertomographie (CT). Ihr Wert in der pädiatrischen Lungendiagnostik oder für den wissenschaftlichen Einsatz, insbesondere wenn eine Strahlenexposition vermieden werden soll, ist unbestritten. Von allen Indikationen stellt die Diagnostik interstitieller Lungenerkrankungen die größte Herausforderung dar.
Ziel der Arbeit
Zusammenfassung des aktuellen Stands zu Möglichkeiten und Perspektiven der MRT für die Diagnostik interstitieller Lungenerkrankungen.
Material und Methoden
Zusammenfassung einer aktuellen Literaturrecherche und Bewertung der Ergebnisse vor dem Hintergrund eigener Erfahrungen mit der Lungen-MRT.
Ergebnisse
Allein aufgrund der geringeren Detailauflösung und der deutlich größeren Anfälligkeit für Artefakte ist die MRT der CT bei der Diagnostik interstitieller Lungenerkrankungen („interstitial lung diseases“, ILD) bei feinen Mustern (feinnetzige Fibrose, Mikronoduli) unterlegen, kann aber gröbere Fibrosen (Honigwabenmuster) detektieren. Zudem wurde an kleinen Fallgruppen gezeigt, dass die MRT diagnostisch wertvolle Informationen zur regionalen Lungenfunktion (Ventilation, Perfusion, mechanische Eigenschaften) und Entzündungsaktivität (natives Signal, Kontrastmitteldynamik) liefern kann.
Diskussion
Aktuell kann die morphologische Lungen-MRT ergänzend zur kardialen Diagnostik bei Sarkoidose für die umfassende kardiothorakale Bildgebung in einer Sitzung oder für Verlaufsbeobachtungen eingesetzt werden. Wenn sich die Möglichkeiten der MRT-basierten Lungenfunktionsdiagnostik und Beurteilung der Entzündungsaktivität klinisch robust umsetzen lassen, ist von einer deutlichen Erweiterung des Anwendungsspektrums auszugehen.