Skip to main content
Erschienen in: InFo Hämatologie + Onkologie 1/2016

13.02.2016 | Multiples Myelom | kurz notiert

Antikörpertherapie beim multiplen Myelom

verfasst von: Katharina Arnheim

Erschienen in: InFo Hämatologie + Onkologie | Ausgabe 1/2016

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Auszug

Die Kombination Lenalidomid/Dexamethason (LenDex) ist bei vorbehandelten Patienten mit multiplem Myelom (MM) eingesetzte effektive Rezidivtherapie. Dieser Standard wird zunehmend mit neuen Substanzen kombiniert, um den Therapieerfolg von MM-Patienten weiter zu verbessern. In einer Phase-II-Studie hat das Tripelregime mit LenDex und dem monoklonalen Antikörper Daratumumab jetzt zu einer hohen Rate tiefer und lang anhaltender Remissionen geführt [Plesner T et al. ASH. 2015; Abstr. 507]. Daratumumab richtet sich gegen das auf Myelomzellen stark exprimierte Oberflächenmolekül CD38 und führt über verschiedene Mechanismen wie antikörperabhängige zelluläre Zytotoxizität (ADCC) und Apoptose zum Zelltod, so Torben Plesner, Vejle, Dänemark. Außerdem wirke der Antikörper immunmodulatorisch und kann regulatorische T-Zellen, B-Zellen und Monozyten eliminieren, die sonst die zytotoxische T-Zellantwort gegen Myelomzellen blocken. Die Phase-II-Studie GEN503 umfasste 32 rezidivierte MM-Patienten nach mindestens einer Vortherapie, die zusätzlich zu Len/Dex Daratumumab (16 mg/kg) in den ersten zwei Zyklen 8-mal als wöchentliche Infusion, in Zyklus 3–6 alle zwei Wochen und anschließend monatlich erhielten. Insgesamt sprachen 81 % der Teilnehmer auf die Daratumumab-basierte Therapie an. In acht Fällen handelte es sich um eine stringente komplette Remission (sCR), was Plesner als „beeindruckend“ wertete. Weitere drei Patienten sprachen mit einer CR, neun mit einer sehr guten partiellen Remission an. Alle Remissionen traten rasch innerhalb eines Monats ein und wurden im weiteren Verlauf tiefer. Die mediane Ansprechdauer ist derzeit noch nicht erreicht. Auch das mediane progressionsfreie Überleben sei noch nicht erreicht. Die 18-Monats-Rate betrage 72 %, die für das Gesamtüberleben liege bei 90 %. …
Metadaten
Titel
Antikörpertherapie beim multiplen Myelom
verfasst von
Katharina Arnheim
Publikationsdatum
13.02.2016
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
InFo Hämatologie + Onkologie / Ausgabe 1/2016
Print ISSN: 2662-1754
Elektronische ISSN: 2662-1762
DOI
https://doi.org/10.1007/s15004-016-5230-2

Weitere Artikel der Ausgabe 1/2016

InFo Hämatologie + Onkologie 1/2016 Zur Ausgabe

neues aus der forschung

Umprogrammierte T-Zellen nutzen

Umsetzung der POMGAT-Leitlinie läuft

03.05.2024 DCK 2024 Kongressbericht

Seit November 2023 gibt es evidenzbasierte Empfehlungen zum perioperativen Management bei gastrointestinalen Tumoren (POMGAT) auf S3-Niveau. Vieles wird schon entsprechend der Empfehlungen durchgeführt. Wo es im Alltag noch hapert, zeigt eine Umfrage in einem Klinikverbund.

CUP-Syndrom: Künstliche Intelligenz kann Primärtumor finden

30.04.2024 Künstliche Intelligenz Nachrichten

Krebserkrankungen unbekannten Ursprungs (CUP) sind eine diagnostische Herausforderung. KI-Systeme können Pathologen dabei unterstützen, zytologische Bilder zu interpretieren, um den Primärtumor zu lokalisieren.

Sind Frauen die fähigeren Ärzte?

30.04.2024 Gendermedizin Nachrichten

Patienten, die von Ärztinnen behandelt werden, dürfen offenbar auf bessere Therapieergebnisse hoffen als Patienten von Ärzten. Besonders gilt das offenbar für weibliche Kranke, wie eine Studie zeigt.

Adjuvante Immuntherapie verlängert Leben bei RCC

25.04.2024 Nierenkarzinom Nachrichten

Nun gibt es auch Resultate zum Gesamtüberleben: Eine adjuvante Pembrolizumab-Therapie konnte in einer Phase-3-Studie das Leben von Menschen mit Nierenzellkarzinom deutlich verlängern. Die Sterberate war im Vergleich zu Placebo um 38% geringer.

Update Onkologie

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.