Erschienen in:
01.08.2014 | Leitthema
Nihil certum: Historische Entwicklung des Begriffs Prurigo
verfasst von:
C.M. Schürmann, F. Schedel, G. Plewig, C. Löser, H. Ständer, Prof. Dr. S. Ständer
Erschienen in:
Die Dermatologie
|
Ausgabe 8/2014
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Zusammenfassung
Der Begriff Prurigo wird in der Dermatologie bis heute für primäre Dermatosen und sekundäre Reaktionsmuster verwendet. Eine eindeutige Definition und eine klinische Abgrenzung der verschiedenen Erkrankungen, die den Begriff Prurigo tragen, liegen nicht vor. Es besteht Unklarheit, für welche Entität der Begriff primär verwendet wurde und ob er immer im Zusammenhang mit Pruritus zu sehen ist. Der Begriff taucht schon in medizinischen Abhandlungen der sehr frühen Geschichte auf. Bereits in den ersten Erwähnungen in der Dermatologie wird der Begriff Prurigo uneinheitlich genutzt und der Status als eigenständiges Krankheitsbild wechselnd an- und aberkannt. Darüber hinaus wurde die Prurigo in viele verschiedene Formen eingeteilt, die sich in der Beschreibung zum Teil stark ähneln. Ein Rückschluss auf die Klinik ist heute schwierig, wie die beiden häufig erwähnten Begrifflichkeiten Prurigo mitis und Prurigo formicans zeigen. Dagegen ist der Begriff Prurigo nodularis bis heute gebräuchlich. Der Beitrag zeichnet exemplarisch den Gebrauch des Begriffs Prurigo in den gängigen Lehrbüchern bis zur Definition der Prurigo nodularis nach.