Erschienen in:
01.10.2014 | Originalien
Objektivierung des Tumorgradings bei Prostatakarzinomen anhand der fraktalen Dimensionen
Gleason 3 + 4 = 7a ≠ Gleason 4 + 3 = 7b
verfasst von:
Dr. P. Waliszewski, FEBU, F. Wagenlehner, S. Kribus, W. Schafhauser, W. Weidner, S. Gattenlöhner
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 10/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Tumorgrading beim Prostatakarzinom hat eine signifikante Intra- und Interobservervariabilität von ca. 40–80 %. Kombinierte geometrische und statistische Methoden könnten ein objektives Grading bieten.
Material und Methoden
Eine Zellkernverteilungsanalyse in den zweidimensionalen histologischen Bildern von Prostatakarzinomgewebe mit Gleason-Score 3 + 3, 3 + 4, 4 + 3, 4 + 4, 4 + 5, 5 + 4 und 5 + 5 wurden durch die Algorithmen der Rényi-Familie der globalen fraktalen Dimensionen, sowie lokal zusammenhängenden fraktalen Dimensionen (LCFD) evaluiert.
Ergebnisse
Die globalen fraktalen Kapazitäts-, Informations- und Korrelationsdimensionen mit (Standardabweichungen) betrugen für den homogenen Gleason-Grad 3 (n = 16): 1,470 (045), 1,528 (046), 1,582 (099), für den homogenen Gleason-Grad 4 (n = 18): 1,642 (034), 1,678 (041), 1,673 (084), und für den homogenen Gleason-Grad 5 (n = 12): 1,797 (042), 1,791 (026), 1,854 (031). Die LCFD kann qualitativ und quantitativ zwischen dem heterogenen Gleason-Score 3 + 4 = 7a (Karzinom des intermediären Risikos) und dem Gleason-Score 4 + 3 = 7b (Karzinom des hohen Risikos) unterscheiden. Die Sensitivität der Methode beträgt 89,3 % und die Spezifizität bei 84,3 %.
Schlussfolgerung
Die Methoden der fraktalen Geometrie ermöglichen ein objektives und quantitatives Grading des Prostatakarzinoms.