Erschienen in:
01.09.2010 | Kasuistiken
Offene Luxation der mobilen Plattform einer Schlittenprothese
Eine seltene Komplikation
verfasst von:
Dr. M. Napp, M. Frank, O. Wittig, M. Witt
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 9/2010
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Zusammenfassung
Die unikondyläre Knieprothese kann als zuverlässig erfolgreicher Eingriff gesehen werden. Nichtsdestotrotz kommt es zu Komplikationen. Eine offene Inlayluxation wurde nach Kenntnis der Autoren bisher nicht beschrieben.
Ein 69-jähriger Mann erlitt 12 Tage nach Implantation einer unikondylären Knieprothese einen Sturz auf das operierte Knie. Das Verletzungsmuster zeigte eine Wunddehiszenz mit Luxation des Inlays nach ventral sowie eine Ruptur des vorderen Kreuzbands. Es erfolgte die Lavage des Kniegelenks und Reposition des desinfizierten Inlays im Sinne einer Minimaltherapie und Infektprävention. Bei einer Nachuntersuchung 6 Monate postoperativ war der Patient zufrieden. Das Bewegungsausmaß betrug Extension/Flexion 0–0–120° bei isolierter anteriorer Instabilität. Zu einem Frühinfekt kam es nicht.
Dieser Fallbericht schildert eine ungewöhnliche und bisher nicht beschriebene Komplikation einer unikondylären Knieprothese. Das Komplikationsmanagement der Knieendoprothetik ist herausfordernd, ein pragmatischer Lösungsansatz kann hilfreich sein: Die offene Inlayluxation bei einer unikondylären Knieprothese ist ein operativer Notfall. Die Art der Versorgung ist abhängig von der endoprothetischen Erfahrung des Operateurs und dem klinischen Bild.