Erschienen in:
01.03.2011 | Originalien
Ohrrekonstruktionen mit Hilfe poröser Polyethylenimplantate
Einfluss der Ödemprophylaxe mit Kortison auf den Heilungsverlauf
verfasst von:
PD Dr. A. Naumann, S. Ehrmantraut, V. Willnecker, M.D. Menger, B. Schick, M.W. Laschke
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 3/2011
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Zusammenfassung
Hintergrund
Poröse Polyethylenimplantate werden zunehmend zur Ohrrekonstruktion verwendet. Trotz guter Biokompatibilität kommt es häufig nach Implantation zu Ödembildung. Ziel dieser Studie war die Untersuchung des Einflusses von Kortison zur Ödemprophylaxe auf den Heilungsverlauf.
Patienten und Methoden
Von 2006–2010 wurden bei 23 Patienten (m.:w. = 11:12; Alter: 17,2±12,4 Jahre) poröse Polyethylenohrimplantate (Medpor®) für die Rekonstruktion von hochgradigen Ohrmuscheldefekten eingesetzt. Hierzu erhielten 11 Patienten innerhalb der ersten 3 Tage nach der Operation (Op.) systemisch Kortison (Solu-Decortin H 3 mg/kgKG) als Ödemprophylaxe, 12 Patienten (Kontrolle) nicht. Postoperativ wurden Ödembildung, Komplikationen sowie das Endresultat analysiert.
Ergebnisse
Bei keinem der Patienten (n=23) kam es zu einer Abstoßung oder Extrusion des Polyethylenimplantats innerhalb eines Nachbeobachtungszeitraums von bis zu 3,5 Jahren. Drei bis spätestens 12 Monate nach Op. war bei allen Patienten ein vollständig ausgeformtes Ohrrelief sichtbar. Die Kortisongabe hatte keinen signifikanten Einfluss auf den postoperativen Verlauf der Ödembildung bzw. das plastisch-rekonstruktive Endresultat.
Fazit
Poröse Polyethylenimplantate sind für die Rekonstruktion von mittel- bis hochgradigen Ohrmuscheldefekten sehr gut geeignet. Da die Gabe von Kortison auf den Heilungsverlauf keinen wesentlichen Einfluss hat, sollte in Hinblick auf mögliche Nebenwirkungen darauf verzichtet werden.