Erschienen in:
01.02.2010 | Originalien
Untersuchungen zur Lebensqualität nach epithetischem Ohrmuschelersatz
verfasst von:
PD Dr. T. Schrom, L. Horenburg, S. Holz, C. Paschen
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 2/2010
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Beurteilung der Lebensqualität (QOL, „quality of life“) gewinnt zunehmend an Bedeutung zur Evaluation der Behandlungsqualität. In der vorliegenden Studie wurde die QOL von Patienten erfasst, die nach Verlust einer Ohrmuschel oder bei angeborener Mikrotie epithetisch versorgt wurden.
Patienten und Methoden
Von 18 Patienten (14 m., 4 w.) hatten 10 tumorbedingt und 2 traumatisch eine Ohrmuschel verloren, bei 6 lag eine angeborene Anotie vor. Zur Erfassung der subjektiven QOL wurde ein von der WHO erstellter Fragebogen (WHOQOL-BREF) verwendet, in Bezug auf die osseointegrierte Epithese verwendeten wir einen selbst entworfenen Fragebogen.
Ergebnisse
Der Wert für die QOL der Patienten mit Epithese war niedriger als bei der altersbezogenen deutschen Allgemeinbevölkerung, was auf eine schlechtere QOL schließen lässt. Dabei war keiner der Unterschiede statistisch signifikant. Tumorpatienten erzielten im Vergleich zu den Normalwerten bessere Werte, die anderen Patienten dagegen in fast allen Aspekten schlechtere Werte. Für Frauen ergab sich eine schlechtere QOL als für Männer.
Schlussfolgerung
Sowohl die Genese eines Ohrmuscheldefekts als auch das Geschlecht haben Einfluss auf die subjektive QOL nach epithetischer Versorgung. Die Akzeptanz der Ohrmuschelepithese kann als gut angesehen werden, besonders bei Tumorpatienten. Zur Evaluation der Ergebnisse und dem Vergleich der unterschiedlichen Arbeitsgruppen wären einheitliche Testverfahren und ein größeres Patientenkollektiv wünschenswert.