Erschienen in:
01.06.2014 | Leitthema
Operation hämatogener Metastasen
Gründe dagegen
verfasst von:
PD Dr. F.C. Roos, J.W. Thüroff
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 6/2014
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Zusammenfassung
Die urologischen Tumoren machen ca. 40 % aller soliden Tumorentitäten aus. 30 % der Patienten entwickeln synchrone oder metachrone Organmetastasen. Die Metastasenresektion verbessert in Abhängigkeit der Tumorentität und -charakteristika das Überleben der Patienten. Die Metastasenchirurgie ist ein fester Bestandteil des multimodalen Therapiekonzepts der Patienten mit nicht-seminomatösen Keimzelltumoren im fortgeschrittenen Stadium. Nur die chirurgische Inoperabilität spricht gegen eine Metastasenresektion. Die Resektion hämatogener Metastasen beim Nierenzellkarzinom gehört seit Jahrzehnten zur Standardtherapie. Die Patientenselektion ist der entscheidende Faktor für einen Überlebensvorteil. Wichtige Prognostikatoren stellen Allgemeinzustand, Metastasenanzahl, -lokalisation, und -größe dar, die zur Konsultation und Selektion der Patienten beitragen. Nur bei einem Ansprechen auf eine systemische Therapie sollten Metastasen im individuellen Fall beim Urothelkarzinom oder Peniskarzinom entfernt werden. Die aktuellen Leitlinien und die Literatur sprechen gegen eine Resektion von hämatogenen Metastasen des Prostatakarzinoms. In diesem Artikel werden Gründe gegen eine Metastasenresektion in Anlehnung an aktuelle Leitlinien und Literaturangaben dargestellt.