Erschienen in:
01.07.2015 | CME Zertifizierte Fortbildung
Operative Behandlung der Skoliose im Kindes- und Jugendalter
Differenzialindikation und Verfahrenswahl bei verschiedenen Altersgruppen und in Abhängigkeit der Ätiologie
verfasst von:
Dr. J. Matussek, A. Benditz, E. Dingeldey, F. Völlner, D. Boluki
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 7/2015
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Zusammenfassung
Die Indikation zu einem operativen, korrektiven Vorgehen bei den komplexen, 3-dimensionalen Verkrümmungen der Wirbelsäule, wie sie unter dem Begriff „Skoliose“ beschrieben werden, hängt im Wesentlichen von unseren Kenntnissen der zugrunde liegenden Ursache, vom zeitlichen Beginn des Auftretens der Deformität im Verhältnis zur Wachstumskurve und von allgemeinen Faktoren der Operabilität des Kindes oder Jugendlichen ab. Eine frühkindliche Diagnose lässt unter definierbaren Kriterien häufig auf eine ungünstige Progredienz schließen und fordert ein eher frühzeitiges operatives Vorgehen in der Wachstumsphase, während Skoliosen des Adoleszenten häufig eine protrahierte Operationsindikation unter Ausschöpfung aller konservativen Behandlungsmaßnahmen erlaubt. Der korrigierende Eingriff in die noch wachsende kindliche Wirbelsäule zeitigt den Einsatz von Verfahren und Instrumentationen, die im Verlauf der Größenexpansion der Wirbelkörper und des Thorax regelmäßig längenangepasst (nachgestellt) werden können und der Problematik der drohenden pulmonalen Insuffizienz durch Haltungs- und Brustkorbkollaps entgegenwirken. Ist die Wachstumsphase dann in der zweiten Lebensdekade weitgehend abgeschlossen, kommen sowohl bei den initial progredienzgefährdeten Frühskoliosen wie bei den häufigeren Adoleszenzskoliosen versteifende Korrekturverfahren zum Einsatz.