Erschienen in:
01.01.2009 | Einführung zum Thema
Opioidinduzierte Immunsuppression als klinisch relevantes Problem?
Im Zweifel für den Angeklagten!
verfasst von:
PD Dr. S.C. Azad
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 1/2009
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Auszug
Im Jahr 1806 gelang dem jungen Apotheker Friedrich Wilhelm Sertürner in Einbeck die Extraktion des schlaffördernden Alkaloids Morphin aus dem Mohnsaft. Durch Acetylierung des Morphins entwickelte C. Wright 1874 das halbsynthetische Derivat Diacetylmorphin, das als Heroin bekannt ist. Seit dieser Zeit wurde kontinuierlich eine Reihe vollsynthetischer Substanzen dieser Stoffgruppe entwickelt, die uns heute zur Therapie unserer Patienten zur Verfügung steht. Stammen diese direkt aus dem Opium, wie Morphin oder Kodein, werden sie als Opiate bezeichnet, während die vollsynthetischen Stoffe Opioide genannt werden. Im Rahmen der Allgemein- und Regionalanästhesie werden vorwiegend hochpotente, eher kurz wirksame Opioide wie Fentanyl oder Sufentanil eingesetzt. Zur Therapie akuter und chronischer Schmerzen gibt es eine Vielzahl hoch- und niederpotenter Opioide, die meisten davon inzwischen in retardierter und unretardierter Form. Opiate und Opioide entfalten ihre Wirkung über eine Bindung an spezifische Opioidrezeptoren, die unter physiologischen Bedingungen durch entsprechende endogene Liganden besetzt werden. …