Erschienen in:
01.08.2009 | Posttraumatische Osteitis
Osteitis
Vorgehen bei MRE-Infektion
verfasst von:
Dr. T.V. Stein
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Sonderheft 2/2009
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Zusammenfassung
Grundsätzlich ist das Therapiekonzept bei akuten und chronischen Osteitiden mittlerweile allgemein anerkannt und verbreitet. Die Behandlung durch multiresistente Erreger verursachter Osteitiden (MRE-Osteitiden) verlangt allerdings eine Reihe zusätzlicher Maßnahmen, um den Therapieerfolg dauerhaft zu sichern. Je nach Übertragungsweg und Resistenzentwicklungsmechanismen sollten Patienten mit bestimmten multiresistenten Erregern [z. B. MRSA (methicillinresistente Staphylokokken), VRE (vancomycinresistente Enterokokken)] isoliert behandelt werden. Die Isolierung wiederum macht zusätzliche Maßnahmen, wie Schleusen, Eradikation/Dekontamination, psychologische Betreuung usw. notwendig. Insgesamt handelt es sich bei der MRE-Osteitis zwar noch um eine relativ seltene Erkrankung, deren Komplexizität und Dauer jedoch eine intensive, spezielle und interdisziplinäre Therapie erfordern, um den gewünschten Erfolg zu erzielen. Dies wird durch die eigenen statistischen Zahlen eindeutig belegt. So konnten in unserer Klinik z. B. die MRSA-Übertragungen auf Normalstationen von 2000–2007 von 50 auf 4 pro Jahr verringert werden, bei gleichzeitiger Zunahme der aufgenommenen MRSA-Patienten von 16 auf 92.