Erschienen in:
01.12.2015 | Leitthema
Osteopathien und Knochenstoffwechselerkrankungen
Klinische Bedeutung für die Frakturbehandlung
verfasst von:
PD Dr. R. Oheim
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 12/2015
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Zusammenfassung
Osteopathien und Knochenstoffwechselerkrankungen sind insgesamt häufig, werden aber im orthopädischen/unfallchirurgischen Alltag meist unzureichend adressiert! Das Symptom „Fraktur“ sollte Anlass sein, eine ursächliche Knochenstoffwechselstörung zu diagnostizieren und ggf. zu therapieren, um eine optimale Frakturheilung zu gewährleisten und Folgefrakturen zu verhindern. Im vorliegenden Artikel werden die Osteoporose, Osteopetrose, Hypophosphatasie und der Morbus Paget beispielhaft besprochen.Bei osteoporotischer Wirbelkörper- bzw. proximaler Femurfraktur muss neben der operativen Therapie auch die medikamentöse Behandlung der Grunderkrankung erfolgen. Da der Osteopetrose Defekte der osteoklastären Resorption zugrunde liegen, ist trotz pathologisch erhöhter Knochenmasse die Basistherapie mit Vitamin D3 und ggf. Kalzium entscheidend, um Hypokalzämien zu vermeiden. Diffuse muskuloskelettale Beschwerden – vor allem in Kombination mit Stressfrakturen – sollten an das Vorliegen einer Hypophosphatasie denken lassen und eine Bestimmung der alkalischen Phosphatase (AP) nach sich ziehen. Für den Morbus Paget, der oft durch eine erhöhte AP auffällt, stellen Bisphosphonate weiterhin die Therapie der Wahl dar.