Erschienen in:
01.10.2009 | Leitthema
Outside-in
Probiotische Externa
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 10/2009
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Zusammenfassung
Der Einsatz von probiotischen Mikroorganismen, meist peroral appliziert, wurde in der Dermatologie zur Prophylaxe und Therapie atopischer Erkrankungen untersucht. Im Gegensatz zu erfolgreichen Therapieansätzen für Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes konnten nur in einzelnen Studien positive Effekte für die atopische Dermatitis gefunden werden. Neuere Erkenntnisse könnten nun den Stellenwert von Probiotika für die Dermatologie grundlegend verändern: Probiotika sind – wie die Mikroflora der Haut – nichtpathogene Keime, die auf der Haut keine Entzündungsreaktionen auslösen. Im Sinne einer effektiven therapeutischen Nutzung werden die Gemeinsamkeiten von Probiotika, nichtpathogenen Keimen und Mikroflora derzeit charakterisiert: Diese Keime entfalten einen Großteil ihrer Wirkung zunächst direkt am Ort der Anwendung und induzieren damit natürliche Abwehrmechanismen gegenüber Pathogenen. Ein ebenso wichtiger Wirkmechanismus ist die Förderung der immunologischen Toleranz. Die zugrunde liegenden Mechanismen für die Toleranz der Standortflora auf Oberflächenorganen haben sich evolutionär entwickelt und sind damit vielfältig. Daher ist der topische Einsatz von Probiotika und nichtpathogenen Keimen zur Prophylaxe und Therapie überschießender kutaner entzündlicher Immunreaktionen sehr vielversprechend. Erste Ergebnisse aus klinischen Studien konnten die Wirksamkeit dieses neuen Therapiekonzeptes bereits belegen.