Erschienen in:
01.12.2018 | Ovarialkarzinom | Sektion B - Klinische Studien
Spezifische DNA-Reparatur-Defizite als Biomarker für Ovarialkarzinomrisiko
verfasst von:
Dr. Miriam Deniz, Prof. Dr. rer. nat. Lisa Wiesmüller
Erschienen in:
Forum
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Ausgabe 6/2018
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Auszug
Wie auch beim Mammakarzinom sind Keimbahnmutationen in Genen wie
BRCA1 und
BRCA2, BRIP1, RAD51C und
RAD51D verantwortlich für einen Großteil der familiär bedingten Ovarialkarzinome [
1,
2]. Hierdurch kann es zu Dysfunktionen der präzisen homologen Rekombination (HR) und infolgedessen zur Steigerung anderer, mutagener DNA-Doppelstrangbruch(DSB)-Reparatur-Wege (wie „single-strand annealing“ [SSA] und „non-homologous end joining“ [NHEJ]) kommen [
3,
4]. Dies kann zu chromosomaler Instabilität und Krebsentstehung führen. Häufig werden diese Gene per Sequenzierung untersucht. Es können DNA-Reparatur-Defekte jedoch auch auf funktioneller Ebene bestimmt und die Mutationsträger bzw. Tumoren so weiter charakterisiert werden [
5,
6]. In diesem Zusammenhang konnten wir zeigen, dass der Nachweis von spezifischen DSB-Reparatur-Defekten als möglicher prädiktiver Marker für Brustkrebsrisiko und aggressives Tumorwachstum dienen kann [
5,
6]. Durch Dysfunktion der HR – auch BRCAness genannt – kommt es zu einem erhöhten Ansprechen auf platinhaltige Chemotherapie [
1,
7]. Aktuell besteht bei Ovarialkarzinomen mit Nachweis einer
BRCA1/2 -Mutation ebenso die Indikation zur Therapie mit einem PARP-Inhibitor [
8]. Hierbei könnte durch qualitative und quantitative Analysen der DSB-Reparatur auch das Ansprechen auf Chemotherapeutika und auf die Therapie mit PARP-Inhibitoren vorhergesagt werden. …