Erschienen in:
01.02.2016 | Leitthema
Patch-Augmentation der Rotatorenmanschette
Sinnvolle Alternative oder Geldverschwendung?
verfasst von:
Dr. M. Flury
Erschienen in:
Die Orthopädie
|
Ausgabe 2/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Trotz verbesserter Rekonstruktionsmethoden bleibt die Reruptur eine der Hauptkomplikationen der Rotatorenmanschettenrekonstruktion. Mit dem Einsatz von Patches wird versucht, entweder mittels Interposition einen irreparablen Defekt zu verschließen oder mittels Augmentation die mechanischen und biologischen Eigenschaften der Sehnen zu verbessern.
Fragestellung
Welche Faktoren müssen beim Einsatz eines Patches berücksichtigt werden und welche Resultate können erwartet werden?
Material und Methoden
Auf Basis der Literatur wird eine Übersicht gegeben über die verwendeten Techniken und Materialen sowie die bisherigen biomechanischen und klinischen Erfahrungen.
Resultate
Die bisherigen Resultate zeigen eine deutliche Verbesserung der biomechanischen Parameter einer Rekonstruktion durch die Patch-Augmentation. Biomechanisch profitieren vor allem geschwächte Sehnen, speziell bei der Augmentation im Bereich der anterioren Supraspinatussehne und der superioren Infraspinatussehne. Berücksichtigt werden muss dabei, dass jeder verwendete Patch seine eigenen, individuellen Eigenschaften besitzt und Vergleiche daher nur bedingt möglich sind. Die bis dato publizierten klinischen Resultate sind vielversprechend, wobei bisher Level-1-Studien fehlen.
Diskussion
Ein flächendeckender Einsatz von Patches kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht empfohlen werden. Jedoch ist der Einsatz von Patches vor allem zu überlegen bei Patienten mit einem hohen Risiko für eine Reruptur. In Zukunft werden Patches wahrscheinlich vor allem in kombinierter Form zusammen mit biologischen Faktoren zum Einsatz kommen, um die Rerupturraten weiter zu senken.