Skip to main content
Erschienen in: Monatsschrift Kinderheilkunde 8/2023

06.06.2023 | Patientenverfügung | Konsensuspapiere

Vorausverfügungen in der Pädiatrie

Strukturierte, rechtlich fundierte Vorausverfügungen für Akutsituationen

verfasst von: Dr. med. G. Rellensmann, MAE, C. Hasan, A. Beissenhirtz, H. Hauch, Y. Hülsheger, S. Nolte-Buchholtz, S. Brenner, F. Hoffmann, B. Zernikow, T. Gutmann

Erschienen in: Monatsschrift Kinderheilkunde | Ausgabe 8/2023

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Zusammenfassung

Hintergrund

Vorausverfügungen können auch in der Pädiatrie sinnvoll sein, damit in Akutsituationen, in denen der Patientenvertreter nicht befragt werden kann, die Präferenzen eines Patienten bzw. seiner Vertreter verlässlich dokumentiert sind und beachtet werden.

Fragestellung

Erarbeitung rechtlich reflektierter Formulare für pädiatrische Vorausverfügungen.

Material und Methode

In einem mehrstufigen Prozess mit Nutzerbefragung, medizinischer Expertenrunde sowie juristischer Überarbeitung wurde die diesbezügliche Empfehlung deutscher Fachgesellschaften aus dem Jahre 2009 erneuert.

Ergebnisse

Wenn in einer erwartbaren Notfallsituation mehrere Behandlungsoptionen vertretbar sind, sollten der Patient bzw. seine Vertreter hierüber aufgeklärt und das Angebot einer Vorausverfügung gemacht werden. Für drei juristisch zu unterscheidende Szenarien wurden Formblätter entwickelt und die Nutzung in einem Begleittext erläutert. Aufklärungsadressat sind bei einwilligungsunfähigen Minderjährigen die sorgeberechtigten Eltern (oder ausnahmsweise ein Vormund), bei einwilligungsfähigen Minderjährigen diese selbst, vorzugsweise zusammen mit den sorgeberechtigten Eltern, bei einwilligungsunfähigen, betreuten Volljährigen deren Betreuer bzw. Bevollmächtigte. Wann immer möglich, sollten Vorausverfügungen Teil einer übergeordneten vorausschauenden Versorgungsplanung (Advance Care Planning) sein.

Schlussfolgerung

Für pädiatrische Vorausverfügungen stehen einheitliche, juristisch reflektierte Formulare und ein Begleittext zu ihrer Nutzung zur Verfügung.
Anhänge
Nur mit Berechtigung zugänglich
Fußnoten
1
Im Folgenden verwenden wir, um der besseren Lesbarkeit willen, zumeist das generische Maskulinum und sprechen also von Patienten und Ärzten. Dabei sind jedoch Personen aller Geschlechter gemeint.
 
Literatur
3.
Zurück zum Zitat Child & Young Persons Advance Care Plan Collaborative (2020) Child & young persons advance care plan collaborative. http://cypacp.uk/. Zugegriffen: 1. Mai 2020 Child & Young Persons Advance Care Plan Collaborative (2020) Child & young persons advance care plan collaborative. http://​cypacp.​uk/​. Zugegriffen: 1. Mai 2020
4.
Zurück zum Zitat Coors M, Jox RJ, in der Schmitten J (2015) Advance Care Planning: eine Einführung. In: Advance Care Planning: Von der Patientenverfügung zur gesundheitlichen Vorausplanung. Kohlhammer, Stuttgart, S 11–22CrossRef Coors M, Jox RJ, in der Schmitten J (2015) Advance Care Planning: eine Einführung. In: Advance Care Planning: Von der Patientenverfügung zur gesundheitlichen Vorausplanung. Kohlhammer, Stuttgart, S 11–22CrossRef
6.
Zurück zum Zitat Deutscher Bundestag (2009) Drittes Gesetz zur Änderung des Betreuungsrechts, §1901a ff BGB bzw. §§ 1827 ff BGB n. F. (ab 01.01.2023) Deutscher Bundestag (2009) Drittes Gesetz zur Änderung des Betreuungsrechts, §1901a ff BGB bzw. §§ 1827 ff BGB n. F. (ab 01.01.2023)
14.
Zurück zum Zitat Zernikow B (Hrsg) (2021) Pädiatrische Palliativversorgung – Grundlagen, 3. Aufl. Springer, Berlin, Heidelberg Zernikow B (Hrsg) (2021) Pädiatrische Palliativversorgung – Grundlagen, 3. Aufl. Springer, Berlin, Heidelberg
15.
Zurück zum Zitat Art. 6 Abs. 2 Satz 1 GG, §§ 1626ff BGB. Art. 6 Abs. 2 Satz 1 GG, §§ 1626ff BGB.
Metadaten
Titel
Vorausverfügungen in der Pädiatrie
Strukturierte, rechtlich fundierte Vorausverfügungen für Akutsituationen
verfasst von
Dr. med. G. Rellensmann, MAE
C. Hasan
A. Beissenhirtz
H. Hauch
Y. Hülsheger
S. Nolte-Buchholtz
S. Brenner
F. Hoffmann
B. Zernikow
T. Gutmann
Publikationsdatum
06.06.2023
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Monatsschrift Kinderheilkunde / Ausgabe 8/2023
Print ISSN: 0026-9298
Elektronische ISSN: 1433-0474
DOI
https://doi.org/10.1007/s00112-023-01754-2

Weitere Artikel der Ausgabe 8/2023

Monatsschrift Kinderheilkunde 8/2023 Zur Ausgabe

Mitteilungen der ÖGKJ

Mitteilungen der ÖGKJ

Pädiatrie aktuell | Für Sie gelesen

Lerndefizite in der COVID-19-Pandemie

Einführung zum Thema

Infektionen und Immunität

Rationale Antibiotikaverordnung für Kinder und Jugendliche

CME: 2 Punkte

Die Entscheidung, ob ein Antiinfektivum verordnet werden kann, ist vor allem bei Kindern und Jugendlichen herausfordernd. Weltweit gehören Antibiotika zu den am häufigsten verschriebenen Medikamenten. Besonders problematisch sind steigende Resistenzen. Antibiotic-Stewardship-Programme sollen dabei helfen, die optimale antiinfektive Pharmakotherapie für jeden individuellen Fall zu finden.

Humangenetische Diagnostik und Beratung - wer, wann und wie?

CME: 2 Punkte

Bis vor wenigen Jahren wurden Kinder erst dann zur genetischen Diagnostik überwiesen, wenn alle anderen Untersuchungsverfahren nicht zur Diagnose geführt hatten. Jetzt steht sie aufgrund neuer Laboruntersuchungsmöglichkeiten mit hoher Trefferquote und wegen zunehmend vorhandener, zeitkritischer Therapien in manchen Fällen sogar an erster Stelle. Das erfordert von betreuenden Pädiaterinnen und Pädiatern nicht nur ein Umdenken, sondern auch eine gute Kenntnis der genetischen Indikationen und Untersuchungsmethoden.

Hämoglobinopathien und G6PDH-Mangel - global und lokal relevant.

CME: 2 Punkte

Thalassämien, Sichelzellkrankheit und Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel sind die häufigsten monogenen Erberkrankungen weltweit. Auch wenn diese Erkrankungen aufgrund früherer Migrationsbewegungen bereits seit längerem in Deutschland bekannt sind, stellt die in den letzten Jahren stark gestiegene Patientenzahl eine besondere gesellschaftliche und medizinische Herausforderung dar. Der CME-Kurs bietet eine kurze Übersicht zu Ätiologie, Pathogenese, klinischer Präsentation sowie zum aktuellen Stand der Behandlung dieser Erkrankungen.

Allergen-Immuntherapie - Update 2023 – Aufklärung und richtige Therapiewahl bei allergischen Erkrankungen

CME: 2 Punkte

Die Allergen-Immuntherapie hat sich als kausale Therapieoption in der Kinder- und Jugendmedizin etabliert. Sie stellt bei Beachtung von Kontraindikationen und Vorgaben der jeweiligen Fachinformation eine bewährte und sichere Behandlung dar. Die CME-Fortbildung bringt Sie zu den Therapieoptionen und deren praktischer Anwendung auf den neuesten Stand.