Erschienen in:
01.06.2011 | CME Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Perioperative Schmerztherapie
verfasst von:
Prof. Dr. W. Schwenk, B. Schinkel
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 6/2011
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Zusammenfassung
Wissenschaftliche Untersuchungen haben zweifelsfrei belegt, dass eine optimierte perioperative Schmerztherapie nicht nur den Patientenkomfort verbessert, sondern auch postoperative Komplikationen vermeidet, die Rekonvaleszenz beschleunigt und den postoperativen Krankenhausaufenthalt verkürzt. Voraussetzung dafür ist die Einbettung der Schmerztherapie in ein perioperatives multimodales und interdisziplinäres Behandlungskonzept. Lokale oder regionale Anästhesieverfahren gewährleisten nach operativen Eingriffen die beste Analgesie und müssen daher immer erwogen werden. Die Optimierung der perioperativen Schmerztherapie durch Peridural- oder Spinalanalgesie und regionale Kathetertechniken wird organisatorisch durch die Etablierung eines Akutschmerzdienstes gewährleistet. Derartige Akutschmerzdienste betreuen aber nur etwa 15–20% aller chirurgischen Fälle. Die Mehrzahl aller Patienten erhält nur dann eine adäquate Schmerztherapie, wenn die behandelnden Chirurgen über gute Kenntnisse in der perioperativen Schmerztherapie verfügen. Die regelmäßige postoperative Messung des Schmerzempfindens ist die unverzichtbare Grundlage einer optimierten perioperativen Schmerztherapie und erlaubt zudem eine verantwortliche Delegation der Applikation von Schmerzmitteln an das Pflegepersonal.