Erschienen in:
01.07.2015 | Leitthema
Persönlichkeitsprofil und Komorbidität: Gibt es den „schwierigen Patienten“ in der primären Hüftendoprothetik?
verfasst von:
Prof. Dr. K.-P. Günther, E. Haase, T. Lange, C. Kopkow, J. Schmitt, C. Jeszenszky, F. Balck, J. Lützner, A. Hartmann, M. Lippmann
Erschienen in:
Die Orthopädie
|
Ausgabe 7/2015
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Der Behandlungserfolg in der Hüftendoprothetik wird von vielen unterschiedlichen Faktoren beeinflusst. Dazu gehören auch zum Zeitpunkt der Operation bestehende Begleiterkrankungen, die Persönlichkeit des Patienten und die sozioökonomischen Rahmenbedingungen.
Ziel der Arbeit
Es soll ein Überblick über den Einfluss von Komorbiditäten und Persönlichkeitsfaktoren auf das Behandlungsergebnis gegeben werden.
Material und Methodik
Zusätzlich zur Darstellung eigener Erfahrungen werden die Ergebnisse eines Literaturüberblicks präsentiert, die wesentliche Arbeiten zum Thema zusammenfassen.
Ergebnisse
Begleiterkrankungen – vor allem das Vorliegen mehrerer Komorbiditäten gleichzeitig – haben einen relevanten Einfluss auf das perioperative Komplikationsprofil. Auch sozioökonomische Faktoren (Ausbildungsdauer, berufliche Tätigkeit, soziale Deprivation) und psychologische Variablen (Depressivität, Optimismus, Typ-D-Persönlichkeit, Erwartungen) können sich in nicht unerheblichem Umfang auf Verlauf und Ausmaß der postoperativen Erholung von Funktion und Lebensqualität sowie Patientenzufriedenheit auswirken.
Diskussion
Ein Zugang zu angemessener operativer Versorgung muss auch für Patienten mit erhöhtem Risikoprofil erhalten bleiben. Sofern möglich, sind Präventivmaßnahmen zu nutzen, um das Risiko von Komorbiditäten zu reduzieren. Präoperative Schulungsmaßnahmen und eine gute Kommunikation können unrealistischen Erwartungen auf Patientenseite begegnen.