Erschienen in:
01.07.2014 | Leitthema
Pharma Update Mammakarzinom
verfasst von:
Prof. Dr. C. Thomssen
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 7/2014
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Zusammenfassung
Der konsequente, nach Rezeptorstatus und HER2-Expression differenzierte Einsatz medikamentöser (neo-)adjuvanter Therapien hat wesentlichen Anteil an der verbesserten Prognose beim operablen Mammakarzinom. Bei rezeptorpositiver Erkrankung sind 5 Jahre endokrine Therapie (Tamoxifen, Aromatasehemmer) Standard, die Verlängerung auf 10 Jahre kann die langfristige Prognose weiter verbessern. Bei der (neo-)adjuvanten Chemotherapie sind Anthrazykline und Taxane erste Wahl, bevorzugt in dosisdichten Regimen. Bei positivem HER2-Status ist die Kombination mit Trastuzumab obligat. Ist eine adjuvante Chemotherapie geplant, soll immer – insbesondere bei HER2-positivem Status und bei TNBC – die Option einer neoadjuvanten Therapie geprüft werden. Für postmenopausale Patientinnen ist die adjuvante Therapie mit Bisphosphonaten möglicherweise von Nutzen. In der metastasierten hormonsensiblen Situation stehen unverändert endokrine Therapien an erster Stelle. In der Second-line-Therapie ergeben sich durch Fulvestrant und durch die Kombination Exemestan/Everolimus neue Optionen. Hinsichtlich der Chemotherapie werden auch in der metastasierten Situation als erstes Taxane oder Anthrazykline eingesetzt. Typische Second-line-Substanzen sind Vinorelbin, Capecitabin und Eribulin. In Risikofällen kann Bevacizumab eine Ergänzung sein. Bei Knochenmetastasen sollen, unabhängig von der spezifischen Tumortherapie, frühzeitig Bisphosphonate oder Denosumab eingesetzt werden. Zur Prävention bei gesunden postmenopausalen Frauen mit erhöhtem Brustkrebsrisiko (10-Jahres-Erkrankungsrisiko über 5 %) können Aromatasehemmer eingesetzt werden. Eine Beratung hinsichtlich des Lebensstils muss in die Nutzen-Risiko-Abwägung einbezogen werden.