Erschienen in:
21.04.2016 | Hämophilie | CME
Präoperative Gerinnungsdiagnostik bei Kindern
verfasst von:
PD Dr. C. Bidlingmaier, W. Eberl, R. Knöfler, K. Kurnik
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
|
Ausgabe 5/2016
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Pro Jahr werden etwa 500.000 stationäre Operationen an Kindern in Deutschland durchgeführt, die meisten elektiv. Blutungsereignisse stellen gefürchtete und mitunter fatale Komplikationen dar. Laboranalytische Screeningmethoden können besondere Risikokinder nur unzureichend identifizieren. Daher wird heute der Anamnese ein größerer Stellenwert eingeräumt. Besteht der Verdacht auf eine Blutungsneigung, muss eine erweiterte Diagnostik mit Ausschluss des häufigsten Vertreters, des Willebrand-Syndroms, erfolgen. Auch an einen Faktor-XIII-Mangel oder eine Plättchenfunktionsstörung muss gedacht werden. Da selbst mithilfe ausführlicher Gerinnungsdiagnostik eine Blutung nicht ausgeschlossen werden kann, müssen sich Operateur, Eltern und nachbehandelnde Kinderärzte des Blutungsrisikos bewusst sein. Operationen müssen klar indiziert sein, und ein Notfallplan im Fall einer Blutung muss bekannt sein. Ein präoperatives Labor-Screening auf Risikofaktoren für die Entstehung einer Thrombose ist nur in Ausnahmefällen nötig. Anders als bei Erwachsenen ist eine perioperative Thromboseprophylaxe so gut wie nie erforderlich.