Erschienen in:
01.01.2015 | CME Zertifizierte Fortbildung
Praktisch orientiertes klinisches HIV-Update für HNO-Ärzte
verfasst von:
Dr. M. Unnewehr, C. Sieling, B. Schaaf
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 1/2015
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Zusammenfassung
Für den HNO-Arzt sind Grundkenntnisse über das humane Immunschwächevirus (HIV) und Aids („acquired immunodeficiency syndrome“) sinnvoll. Denn obwohl HIV-Patienten dank der modernen Therapie heute meist dauerhaft asymptomatisch bleiben, manifestiert sich HIV häufig im HNO-ärztlichen Fachgebiet. Typische Symptome sind Schwellungen am Hals, Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und Geschmacksveränderungen. Nach der Infektion kann eine erste Virusvermehrung u. a. zu oralen Ulzera und Pharyngitiden führen. Ist das Immunsystem später durch den Befall von CD4-Helferzell-Lymphozyten geschwächt, können HIV-assoziierte Erkrankungen auftreten: orale Mykosen (v. a. Soor) und Virusinfektionen (u. a. Warzen), aphthöse Ulzera, Gingivitiden, Speicheldrüsenerkrankungen und Malignome (z. B. intraorales Kaposi-Sarkom). Lymphadenopathien am Hals sind häufig. Parameter der Erkrankungsschwere sind die Klinik, die Viruslast und die Zahl der CD4-Helferzellen. Die HIV-Therapie (antiretrovirale Therapie, ART) ist eine Kombination aus mindestens 3 antiviralen Medikamenten.