Erschienen in:
01.08.2015 | Prävention/Gesundheitsförderung
Priorisierung von präventiven Leistungen
Einstellungen zu den Priorisierungskriterien Kosten, Nutzen, Häufigkeit der Erkrankung und unerwünschten Nebenwirkungen
verfasst von:
D. Salzmann, A. Diederich
Erschienen in:
Prävention und Gesundheitsförderung
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Ausgabe 3/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Prävention erweist sich als ein Versorgungsbereich, der eindeutig im Vergleich zu anderen Versorgungsbereichen von der Bevölkerung priorisiert wird. Wenig bekannt ist bisher, nach welchen Kriterien die vertikale Priorisierung von präventiven Leistungen aus Sicht der Bevölkerung erfolgen sollte.
Ziel der Arbeit
Die Studie untersucht die Einstellungen der Bevölkerung in Bezug auf die Relevanz der Priorisierungskriterien Kosten, Nutzen, Nebenwirkungen und Häufigkeit der Erkrankung sowie mögliche Einflussfaktoren auf diese Einstellungen.
Material und Methoden
Es wurde eine regionale Quotenstichprobe mittels standardisierter computergestützter Interviews durchgeführt. Neben den Einstellungen zu den Priorisierungskriterien Kosten, Nutzen, Nebenwirkungen und Häufigkeit der Erkrankung wurden soziodemographische und gesundheitsrelevante Merkmale erhoben. Die Datenanalyse umfasst deskriptive Statistiken, Chi-Quadrat Tests und logistische Regressionen.
Ergebnisse und Diskussion
103 Personen nahmen an der Studie teil. Die Ergebnisse zeigen, dass die Studienteilnehmer mehrheitlich die Kriterien Kosten, Nutzen, Nebenwirkungen sowie die Häufigkeit der Erkrankung als Priorisierungskriterien berücksichtigen und die untersuchten Einflussfaktoren diese Einstellungen kaum beeinflussen.
Für einen (bedarfs-)gerechten, fairen und sinnvollen Einsatz von präventiven Leistungen ist es wichtig einen Konsens über die Gewichtung der unterschiedlichen Priorisierungskriterien zu finden und diese explizit festzulegen.