Erschienen in:
01.01.2014 | CME Zertifizierte Fortbildung
Psychosomatik der Kopfschmerzen
verfasst von:
Prof. Dr. Peter Kropp, Dipl.-Psych., Thomas Dresler, Uwe Niederberger
Erschienen in:
Die Psychotherapie
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Ausgabe 1/2014
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Zusammenfassung
Kopfschmerzen werden nach der Klassifikation der International Headache Society in primäre und sekundäre Kopfschmerzen eingeteilt. Während primäre Kopfschmerzen die Erkrankung „an sich“ darstellen, sind sekundäre Kopfschmerzen als Symptom auf andere Primärerkrankungen zurückzuführen. Daraus ergeben sich unterschiedliche therapeutische Vorgehensweisen. So werden sekundäre Kopfschmerzen dadurch behandelt, dass zunächst die eigentliche Ursache der Kopfschmerzen angegangen wird. Primäre Kopfschmerzen dagegen haben keine weitere Ursache und erfordern im Vergleich zu sekundären Kopfschmerzen grundsätzlich andere Behandlungen. Die Psychosomatik integriert somatische Vorgänge mit psychischen und sozialen Prozessen. Aus dieser Integration konstituiert sich das „biopsychosoziale Modell“, das den großen Vorteil hat, mehrere Zugänge zu psychischen Prozessen und deren Veränderung anzubieten. So lassen sich beim primären Kopfschmerz neben medikamentösen (d. h. biologischen/somatischen) Behandlungsverfahren auch psychotherapeutische Strategien und Modifikationen im sozialen Umfeld des Patienten anwenden, um die Grunderkrankung positiv beeinflussen zu können. Der vorliegende Beitrag stellt die beiden wichtigsten primären Kopfschmerzerkrankungen, Migräne sowie Kopfschmerz vom Spannungstyp, vor und zeigt Behandlungsmöglichkeiten auf, die im Einklang mit dem vorgestellten biopsychosozialen Modell eingesetzt werden können.