Erschienen in:
01.02.2016 | Psychotherapie | Originalarbeit
Schemaorientierte Psychotherapie mit forensischen Patienten
verfasst von:
Klaus Elsner, Andrej König
Erschienen in:
Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie
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Ausgabe 1/2016
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Zusammenfassung
Neunzehn forensische Patienten mit der Diagnose einer Persönlichkeitsstörung nahmen an einer etwa 2 Jahre dauernden schemaorientierten Psychotherapie (SOPT) teil. Die Behandlung erfolgte in 3 Gruppen, getrennt nach Diagnosen aus den Clustern B und C des DSM-IV-TR. Eine Kontrollgruppe mit 19 forensischen Patienten, die die Standardbehandlung erhielten, wurde hinsichtlich relevanter Merkmale parallelisiert. Die Zielsetzungen der SOPT bestanden darin, Patienten für ihre fehlangepassten Schemata zu sensibilisieren und ihre damit assoziierten dysfunktionalen Bewältigungsstrategien zu modifizieren. Auf der Grundlage eines differenzierten individuellen Fallkonzepts erfolgten therapeutische Interventionen auf der kognitiven und der Verhaltensebene. Einen wesentlichen Stellenwert besaßen zudem erlebensbasierte Methoden, um eine Auseinandersetzung mit den fehlangepassten Schemata auf einer emotionalen Ebene zu ermöglichen. Therapieeffekte wurden durch Selbst- und Fremdbeurteilungen sowie objektive Daten erfasst. Bei den Patienten der Therapiegruppe liegen mehr klinisch relevante positive Veränderungen vor als bei der Kontrollgruppe. Die Patienten der Kontrollgruppe zeigen eine deutliche Verschlechterung der erhobenen klinischen Merkmale im Rahmen der Fremdbeurteilungen.