Erschienen in:
01.02.2016 | Originalarbeit
Vergleiche zwischen sozialtherapeutischen Einrichtungen
„Benchmarking“ als Evaluationsansatz im Strafvollzug
verfasst von:
Dr. Stefan Suhling, Marcel Guéridon
Erschienen in:
Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie
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Ausgabe 1/2016
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Zusammenfassung
Der Strafvollzug und seine Behandlungsmaßnahmen wie die Sozialtherapie sind zu evaluieren. Dies fordern alle relevanten Gesetze, die seit der Föderalismusreform in Kraft getreten sind. Die Behandlungs- und Strafvollzugsforschung würde dabei stark profitieren, wenn sie die üblichen Designs, in denen Behandelte und Unbehandelte in Bezug auf Erfolgsvariablen verglichen werden, um Vergleiche zwischen unterschiedlichen Organisationen oder Organisationseinheiten erweitern würde. Diese in anderen gesellschaftlichen Sektoren als „Benchmarking“ bekannte Strategie wird im vorliegenden Beitrag auf die Sozialtherapie angewendet. Auf der Grundlage von Daten, die mit einem Falldokumentationssystem erhoben wurden, werden die niedersächsischen sozialtherapeutischen Einrichtungen im Hinblick auf die Gewährung von Lockerungen, die Behandlungsdauer der Klienten und den Beschäftigungsstatus der Klienten bei der Entlassung verglichen. Dabei kommen Mehrebenenmodelle zum Einsatz. Bei allen drei abhängigen Variablen zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den Einrichtungen, die nicht allein durch die Merkmale der dort behandelten Klienten aufgeklärt werden können.