Erschienen in:
01.03.2015 | Originalien
„Qualitätsindex Endoprothetik“ aus Sicht von niedergelassenen Ärzten
verfasst von:
K. Opetz, J. Steinhäuser, S. Joos, J. Szecsenyi, G. Heller, E. Forstmaier, Katharina Glassen
Erschienen in:
Die Orthopädie
|
Ausgabe 3/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund und Fragestellung
Die Implantation einer Totalendoprothese (TEP) ist eine etablierte Therapie bei Arthrose. Der Qualitätsindex Endoprothetik (Knie- und Hüft-TEP) wurde entwickelt, um die Qualität der Versorgung mit TEP anhand von Routinedaten zu überprüfen. Er setzt sich aus 16 stationären und poststationären Indikatoren zusammen. Ziel der vorliegenden Studie war die Evaluation dieses Qualitätsindex aus Sicht von niedergelassenen Ärzten.
Material und Methoden
Es wurde eine gemischt qualitativ-semiquantitative Evaluation durchgeführt. Die qualitative Analyse erfolgte mit insgesamt 11 Allgemeinmedizinern (AM) und 8 Orthopäden/Unfallchirurgen (Ch/O) in Fokusgruppen. In Anlehnung an die Methoden der Implementierungswissenschaft erfolgte zudem eine semiquantitative Gewichtung der Indikatoren. Die Diskussionen wurden aufgezeichnet, transkribiert und qualitativ nach Mayring ausgewertet.
Ergebnisse
Von den vorgegebenen Indikatoren wurden die Indikatoren Wundinfektion und TEP-Revision von allen Teilnehmern (TN) als die Wichtigsten bewertet. Bei einigen Indikatoren, z. B. bezüglich Thrombosen und Lungenembolien gab es Unterschiede bei den teilnehmenden Ärzten. Diesen Indikator erachteten die AM als wichtiger, als die teilnehmenden Ch/O. Für 8 Indikatoren wünschten sich die TN eindeutigere Formulierungen. Es wurden 20 zusätzliche Indikatoren zu den Bereichen Komplikationen, Management und sektorenübergreifende Kommunikation identifiziert.
Schlussfolgerung
Der Qualitätsindex Endoprothetik bedarf aus Sicht der teilnehmenden Ärzte in weiten Bereichen einer Überarbeitung. Für diese Weiterentwicklung können die hier erhobenen Ergebnisse eine Basis bilden.