Erschienen in:
01.10.2015 | Originalien
Reduzierte Morbidität bei der Resektion von Residualtumoren nach Chemotherapie beim Seminom
verfasst von:
Prof. Dr. D. Pfister, D. Porres, V. Matveev, A. Heidenreich
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 10/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Residualtumorresektion beim Hodentumor nach Chemotherapie ist komplikationsträchtig mit insgesamt rückläufigen Begleitresektionen. Bei Seminomen ist die Indikation zur Residualtumorresektion zurückhaltend zu stellen. Dementsprechend sind die Daten hierzu reduziert. Wir untersuchten die Häufigkeit von Begleitresektionen und therapieassoziierten Komplikationen bei Patienten mit Seminomen und verglichen diese mit Patienten mit einem nicht-seminomatösen Keimzelltumor (NSKZT).
Patienten und Methoden
In unserer retrospektiven Analyse konnten wir die Daten von insgesamt 580 Patienten erheben, die in 4 Zentren erhoben wurden. 43 Patienten hatten ein lokal fortgeschrittenes Seminom und 537 einen NSKZT. Der operative Zugang erfolgte über eine mediane Laparotomie oder über einen thorakoabdominellen Zugang in Abhängigkeit der Residualtumorlokalisation.
Ergebnisse
Bei 43 Patienten mit einem Seminom wurden bei 7 Patienten (16,3 %) insgesamt 13 Begleiteingriffe durchgeführt. Es gab nur 3 intra- und 2 postoperative Komplikationen und keinen signifikanten Unterschied zwischen Patienten mit einem Seminom und einem NSKZT in Bezug auf Begleiteingriffe und postoperative Komplikationen (p = 0,49 und p = 0,133). In der Seminomgruppe traten signifikant weniger intraoperative Komplikationen auf (p = 0,001).
Schlussfolgerung
Die Residualtumorresektion ist eine herausvordernde Operation. Im Vergleich zu älteren Serien gibt es zwischen Seminom und NSKZT keinen Unterschied in Morbidität und Mortalität. Die Indikation zur Residualtumorresektion beim Seminom ist reduziert, falls erforderlich kann diese jedoch sicher durchgeführt werden.