Erschienen in:
01.11.2015 | Schwerpunkt
Resistenz bei Pilzen
verfasst von:
PD Dr. M.J.G.T. Vehreschild, O.A. Cornely
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 11/2015
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Zusammenfassung
Besonders im Bereich der Hämatoonkologie und Intensivmedizin ist mit dem Auftreten von Infektionen durch resistente Pilze zu rechnen. Dabei ist hervorzuheben, dass die Resistenzbildung bei Pilzen weniger dynamisch als bei Bakterien verläuft, aber trotzdem wichtige therapeutische Konsequenzen haben kann. Im vorliegenden Beitrag werden die wichtigsten Resistenzen im Bereich der Spross- und Fadenpilze dargestellt und diskutiert (Candida albicans, Aspergillus fumigatus, die Ordnung Mucorales und Gattung Fusarium). Während bei Sprosspilzen eine Resistenztestung aufgrund vorliegender Blutkulturen meist problemlos durchführbar ist, ist eine entsprechende Testung und Therapieanpassung bei Fadenpilzen nur selten möglich, da der kulturelle Nachweis eher die Ausnahme darstellt und die meisten Therapien empirisch auf Basis eines typischen Computertomographie(CT)-Befunds eingeleitet werden. Das Therapieansprechen wird dann klinisch sowie durch weitere CT-Kontrollen verfolgt. Bei fehlendem Ansprechen oder Auftreten eines pilztypischen Befunds unter einer antimykotischen Prophylaxe ist eine offene oder durch bildgebende Verfahren gesteuerte Biopsie dringend empfohlen, um die Therapie entsprechend dem Erregernachweis und ggf. einer Resistenztestung anpassen zu können. In Einzelfällen, insbesondere bei Vorliegen einer Mucormykose, kann auch eine Resektion des Infektionsherds sinnvoll sein.