Erschienen in:
01.10.2009 | Kurzkasuistiken
Riesenkondylom des Penis mit maligner Transformation bei vorbestehendem Lichen sclerosus et atrophicus
verfasst von:
U. Wessendorf, D. Bruch-Gerharz, S. Braunstein, R. Rabenalt, K.-W. Schulte, PD Dr. J. Reifenberger
Erschienen in:
Die Dermatologie
|
Ausgabe 10/2009
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Bei einem 72-jährigen Patienten besteht seit 6 Monaten ein rasch progredienter Tumor der Glans penis. Zudem ist seit mehreren Jahren eine Phimose mit Lichen-sclerosus-et-atrophicus-artiger Induration des Präputiums bekannt, die bisher keiner Therapie zugeführt wurde. Die weitere Eigen-, Familien- und Sexualanamnese des Patienten war unauffällig. Es erfolgten eine Zirkumzision und Tumorexzision. Die histopathologische Untersuchung zeigte ein Riesenkondylom mit Übergang in ein verruköses Plattenepithelkarzinom bei bestehendem Lichen sclerosus et atrophicus. Die Staginguntersuchungen ergaben keinen Hinweis auf eine Metastasierung. Riesenkondylome sind destruierend wachsende Warzenpapillome, die in der Regel durch humane Papillomviren (HPV) der Subtypen 6 und 11, aber auch der Subtypen 16 und 18 und andere HPV-Typen ausgelöst werden. Es sind infiltrativ und rasch wachsende, blumenkohlartige Tumore, die zumeist die Genitoanalregion betreffen. In etwa 30% der Fälle gehen Riesenkondylome in Plattenepithelkarzinome über. Therapie der Wahl ist die histopathologisch kontrollierte Exzision. Da häufig Rezidive zu beobachten sind, sollte eine engmaschige Nachsorge der betroffenen Patienten erfolgen.