Erschienen in:
01.10.2014 | Einführung zum Thema
Scheimpflug-Verfahren
verfasst von:
PD Dr. rer. nat. A. Wegener
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
|
Ausgabe 10/2014
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Auszug
Theodor Scheimpflug, ein österreichischer Marineoffizier (1865–1911), hatte ganz andere Ideen im Kopf, als er seine ersten Arbeiten zur Photogrammmetrie und der militärischen Luftbilderstellung publizierte. Sein Ziel war die Verbesserung der im 19. Jahrhundert überwiegend handgezeichneten militärischen Karten, die starke perspektivische Verzerrungen aufwiesen. Folglich war die erste „Scheimpflug-Kamera“ eine Luftbildkamera, die an einem Ballon befestigt wurde und fernausgelöst werden konnte. Diese Kamera mit dem phantasievollen Namen „Fliegenauge“ fertigte gleichzeitig 8 Panoramaaufnahmen von der überflogenen Landschaft an, die später mittels des ebenso von Scheimpflug konstruierten Photoperspektrographen zu einem geometrisch entzerrten Panoramabild vereinigt wurden. Anschließend ließen sich mit dem Stereo-Comparator nach Pulfrich in diese Aufnahmen auch maßgenaue Konturlinien der Landschaft einfügen. Damit war die Methode der Luftbildvermessung, die später Google Earth berühmt machen sollte, geboren [
1]. …