Erschienen in:
01.04.2015 | Originalien
Schmerz und Schmerzerfassung in Altenpflegeheimen
Ergebnisse der OSiA-Studie
verfasst von:
M.M. Schreier, U. Stering, S. Pitzer, B. Iglseder, J. Osterbrink
Erschienen in:
Der Schmerz
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Ausgabe 2/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Datenlage zur Schmerzsituation in österreichischen Altenpflegeheimen ist unzureichend. Mit der vorliegenden Studie sollen Daten zur Schmerzsituation und -erfassung gewonnen sowie etwaige Verbesserungspotenziale identifiziert werden.
Studienteilnehmer und Methoden
In eine Querschnittserhebung wurden 425 Bewohner in 12 österreichischen Altenpflegeheimen eingeschlossen. Die Heime wurden als Clusterstichprobe aus 29 Häusern eines Trägers gezogen. Die Untersuchung der Schmerzsituation von kognitiv leistungsfähigen sowie kognitiv beeinträchtigten Bewohnern erfolgte mittels Befragung, Beobachtung und Analyse der Dokumentation.
Ergebnisse
Die Schmerzprävalenz liegt je nach Bewohnergruppe und Instrument bei 37,9–73,1 %. Die Sensitivität der Fremdeinschätzungsinstrumente variiert zwischen 47,7 und 87,7 %. Ein Anteil von 81 % der Bewohner, die mindestens täglich Schmerzen haben, ist bereits > 1 Jahr betroffen. 40–68 % haben schon einmal Schmerz verschwiegen oder nehmen diesen als altersbedingt hin.
Schlussfolgerungen
Unsere Daten zur Schmerzsituation lassen Optimierungspotenzial erkennen. Das Erkennen von Schmerz bedarf verlässlicher und bewohnerangepasster Erfassungsmethoden. Abweichende Prävalenzzahlen, Sensitivitäten und Spezifitäten der verwendeten Instrumente weisen darauf hin, dass Forschungsbedarf besteht.