Erschienen in:
01.04.2015 | CME Zertifizierte Fortbildung
Serotoninsyndrom und medikamentöse Schmerztherapie
Was ist für die Praxis relevant?
verfasst von:
Dr. M. Schenk, S. Wirz
Erschienen in:
Der Schmerz
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Ausgabe 2/2015
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Zusammenfassung
Das Serotoninsyndrom ist die Folge einer Arzneimittelinteraktion serotonerg wirkender Pharmaka. Es ist selten, aber gefährlich und kann zum Tod führen. Kennzeichnend ist eine neuroexzitatorische Trias aus Bewusstseinsveränderungen, neuromuskulärer Hyperaktivität und autonomer Instabilität. Serotonerg wirkende Opioide sind die Phenylpiperidin-Opioide Fentanyl, Methadon, Pethidin und Tramadol sowie die Morphinanaloga Oxycodon und Codein. In Kombination mit anderen serotonergen Pharmaka können sie ein Serotoninsyndrom auslösen. Daher muss bei solchen Kombinationen auf klinische Zeichen serotonerger Hyperaktivität geachtet werden. Besonders komplikationsträchtige Kombinationen, z. B. Monoaminoxidasehemmer mit Tramadol, sind zu vermeiden. Bei einem mittelschweren oder schweren Serotoninsyndrom muss die serotonerge Therapie beendet werden. Die Therapie des schwergradigen Serotoninsyndroms erfolgt symptomatisch-intensivmedizinisch und durch Antagonisierung mit Cyproheptadin oder Chlorpromazin.