Erschienen in:
01.04.2015 | Leitthema
Spätpostoperative Komplikationen und Folgezustände nach Rektumresektion
Prävention, Erkennung, Therapie
verfasst von:
Dr. J. Reibetanz, M. Kim, C.-T. Germer, N. Schlegel
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 4/2015
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Zusammenfassung
Mit der erfolgreichen Umsetzung multimodaler Therapiekonzepte und der Verbesserung der chirurgischen Technik wurde die Prognose der Patienten mit Rektumkarzinom verbessert. Aus diesem Grund werden langfristige Spätkomplikationen und Folgezustände, welche die postoperative Lebensqualität nach onkologischer Rektumresektion bestimmen, zunehmend wahrgenommen. Insgesamt spielen bei der Manifestation verschiedener Probleme im Langzeitverlauf sowohl direkte Folgen des Operationstraumas als auch Nebenwirkungen der multimodalen Therapie eine wichtige Rolle. In diesem Zusammenhang ist in den vergangenen Jahren das anteriore Resektionssyndrom „low anterior resection syndrome“ (LARS) als klinisches Mischbild funktioneller Störungen bekannt geworden. Dieses wird von verschiedenen Determinanten beeinflusst und kann durch die neoadjuvante Bestrahlung aggraviert werden. Störungen der Blasen- und Sexualfunktion sowie benigne Stenosen im Bereich der Anastomose sind davon unabhängige Probleme. Therapien solcher Spätkomplikationen und Folgezustände sind insgesamt schlecht validiert oder nicht vorhanden. Für funktionelle Störungen werden Maßnahmen wie Biofeedback, Beckenbodentraining und bei ausbleibendem Erfolg die Sakralnervenstimulation vorgeschlagen. Für Anastomosenstenosen stehen interventionelle und operative Verfahren zur Verfügung. Aus der aktuellen Datenlage wird jedoch klar, dass durch eine adäquate chirurgische Technik ein Großteil der Spätkomplikationen und Folgezustände reduziert werden kann.