Erschienen in:
01.12.2015 | Leitthema
Spermaallergie
verfasst von:
PD. Dr. J.-P. Allam, G. Haidl, N. Novak
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 12/2015
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Zusammenfassung
Die Spermaallergie stellt eine Typ-I-Reaktion dar. Belastbare Zahlen über Inzidenz/Prävalenz liegen nicht vor. Die Symptome lassen sich in lokale und systemische Beschwerden unterteilen. Nach Ejakulatexposition treten an den Kontaktstellen Juckreiz und Schwellungen auf, während es systemisch zu einer generalisierten Urtikaria mit Angioödem bis hin zu höhergradigen Anaphylaxien kommen kann. Als auslösende Allergene wurden Substanzen aus dem Seminalplasma (SP) identifiziert, die SP-typisch oder SP-untypisch sein können. Reaktionen gegen Spermatozoen konnten bislang nicht sicher nachgewiesen werden. Hinsichtlich der SP-typischen Allergene wurde das prostataspezifische Antigen (PSA) identifiziert. In Bezug auf SP-untypische Allergene wurden Nahrungsmittel bzw. Medikamente beschrieben, die offenbar im SP akkumulieren und dann bei entsprechend vorhandener Sensibilisierung der Frau Symptome auslösen können. Hauptkriterium bei der Diagnose der Spermaallergie ist Symptomfreiheit bei Kondomverkehr. Daneben kommen Haut-Prick-Testungen und Bestimmung von allergenspezifischem IgE zum Einsatz. Bei Kinderwunsch kann eine Insemination mit gewaschenen, SP-freien Spermatozoen durchgeführt werden. Auch eine Desensibilisierung kann in Erwägung gezogen werden.